Der größte sitzende Bronze-Buddha der Welt

Auch die größte sitzende Bronze-Buddha-Statue der Welt befindet sich in Hongkong. Genauer gesagt auf einem Berg der größten zu Hongkong gehörenden Inseln: Lantau. Unser erster Versuch auf den Berg zu kommen scheiterte, da die Seilbahn mit technischem Defekt ausfiel. Zwar hätte man auch mit dem Bus zur Buddha-Statue gelangen können, doch wurde uns von einer Hongkong-Chinesin eben diese Fahrt mit der „Ngong Ping 360″ Seilbahn als das wahre Highlight Lantaus ans Herz gelegt.

Also kamen wir am Folgetag wieder und konnten diese Empfehlung bestätigen: Die gut 5,5 km lange Seilbahnfahrt, auf Wunsch (und gegen Aufpreis versteht sich) in Gondeln mit Glasboden, war tatsächlich ein Erlebnis. Über die Meerenge, entlang des Flughafens und über endlose grüne Wälder führte uns die Fahrt.

Doch leider hielt das Ziel nicht, was die Fahrt versprach. Empfangen wurde man von einem ausnahmslos künstlichen und rein touristischen Dörfchen, in dem sich Filialen bekannter Fast-Food-Anbieter und internationaler Kaffee-Ketten aneinander schmiegten. Der Weg zum etwas entfernt liegenden Tempel war gesäumt von Souvenirständen und der Tempel selbst eine Baustelle. Nur die Buddha-Statue, die über allem thronte, hielt was sie versprach: sie war wirklich groß.

Unsere generelle Begeisterung über Hongkong bei Marken Lampen wurde stellenweise allerdings ein wenig getrübt. Doch möchte ich die Schuld nicht unbedingt bei der Stadt suchen, sondern vielmehr bei unseren vielleicht etwas überhöhten Erwartungen. So hielten etwa der Victoria-Park oder auch der Western Market nicht ansatzweise das, was unser Reiseführer oder wir uns davon versprachen.

Auch der Tin Hau Tempel erinnerte mehr an eine Imbissbude. Er war nicht nur ähnlich winzig, sondern im Inneren wurde auch gerade neben Stapeln aus Kartons und Kisten Essen bereitet. Nach exakt zwei Minuten hatten wir den Tempel abgearbeitet und verließen den Dunst aus Räucherstäbchen und Suppenküche wieder.

An dieser Stelle wurde 1997 Hongkong wieder an China zurückgegeben. Die dezente goldene Blume erinnert an diesen Akt. Sie ist das Wappen Hongkongs, wie auch auf der Fahne zu sehen ist.

Das Congress and Exhibition Center, vor dem 1997 die feierliche Übergabe Hongkongs an China stattfand, verwehrte uns die angeblich einmalige Aussicht über den Sonnenuntergang über dem Hafen. Aufgrund einer Messe wollte man uns nicht höher als in den zweiten Stock lassen. Gleiches galt für den Panoramablick vom Bank of China Tower: Die wohl spektakuläre und zudem kostenlose Aussicht entging uns, da die Plattform geschlossen war. Einen Grund dafür erfuhren wir nicht.